Özil und Khedira glänzen bei Reals China-Tournee

Real Madrid hat bei seiner Welttournee eine Zwischenetappe eingelegt. Beim Spitzenreiter der Superliga, Guangzhou Evergrande im Tianhe Stadion, brannte Real ein Galafeuerwerk ab und deklassierte seinen Gegner mit 7:1. Die spanische Sportzeitung As lobte die Klasse der erzielten Tore: „Jedes einzelne war schöner als das andere. Den Höhepunkt bildete das Zusammenspiel von Jesé, der einen Rabono-Pass mit der Brust verwandelte.“ Ein Rabono-Pass ist ein Zuspiel, bei dem das Schussbein hinter dem Standbein schwingt und so den Ball fortbewegt.

Auch die beiden deutschen Nationalspieler Sami Khedira und Mesut Özil konnten sich in die Torschützenliste einreihen. Die weiteren Treffer erzielten Benzema (2), Di María und Ronaldo. Nuri Sahin ist derweil noch immer verletzt und wurde wegen seiner Knieprobleme nicht eingesetzt.

Trainer José Mourinho nutzte die Gelegenheit bei schwüler Hitze, fast allen seiner Spieler Einsatzzeiten zu bieten. Außerdem probte der Portugiese einige taktische Schachzüge. In der Schlußhalbestunde ließ er folgende Aufstellung auf dem Platz: Adán; Arbeloa, Varane, Carvalho, Nacho Fernández, Albiol, Pepe, Coentrao, Di María, Kaká e Higuaín – eine Variante mit gleichzeitig sieben Abwehrspezialisten und lediglich drei Stürmern.

Sami Khedira eröffnete das Spiel, laut AS, „mit einem Militärschlag für Real.“ Wie ein Panzer hätte sich der Deutsche durch die Abwehrreihen getankt, die ganz im Gegensatz zur Chinesischen Mauer dem Sturm der Königlichen lediglich sechs Minuten standhielt. „Benzema erledigte die Präzisionsarbeit, er platzierte die Munition direkt auf dem Kopf von Khedira, und der verfehlte sein Ziel nicht. Ein Jahr nach seiner Ankunft scheint er auf dem Niveau zu sein, das er besaß, als er seinen Vertrag unterzeichnete.“

Weiter schreibt AS: „Khedira schrieb den Prolog des Bestsellers, deren erster Hauptdarsteller Özil war. Die 30. Spielminute; der Deutsch-Türke narrte im Zusammenspiel mit Khedira zunächst die Abwehr und anschließend auch noch Torhüter Yan Jun. Die weiße Nummer 10 zeigt, dass er das Differenzial von Real Madrid ist. Er ist die Pause, die Geschwindigkeit, die Klasse, die Eleganz, der Pinselstrich und die Kreation. Er besitzt die Seele des Zuspiels, opfert sich für das Ego der Torjäger.“

Beim chinesischen Gegner spielt übrigens auch der Argentinier Darío Conca, der zu den bestbezahlten Fußballern der ganzen Welt gehört. Die Immobilienfirma Evergrande Group, vom Multimillionär Xu Jiayin, bezahlt der Stürmerstar ein sattes Gehalt in Höhe von 22,6 Millionen Euro für zweieinhalb Jahre erhalten soll.